Onleihe Duisburg. Grenze filmen

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Grenze filmen

Grenze filmen

Eine kulturwissenschaftliche Analyse audiovisueller Produktionen an den Grenzen Europas

Autor*in: Kuster, Brigitta

Reihe: Post_koloniale Medienwissenschaft

Jahr: 2019

Sprache: Deutsch

Umfang: 344 S.

Verfügbar

Inhalt:
Welchen Beitrag können filmische Praxen und Erzeugnisse zur Reproduktion von Migrations- und Grenzregimes leisten?Ausgehend von der Annahme, dass audiovisuelle Umgebungen die Bewegungen der Migration sowohl informieren als auch formieren, analysiert Brigitta Kuster Filmklassiker ebenso wie (künstlerische) Dokumentarfilme, die meist illegale Grenzpassagen nach Europa reflektieren. Hierbei berücksichtigt sie in ihrer Studie auch das filmische Archiv rund um den durch den Film »Terminal« bekannt gewordenen Fall des Mehran Karimi Nasseri, der beinahe zwei Jahrzehnte lang auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle lebte, sowie die popkulturellen und YouTube-Umgebungen der Harraga. ... mit Brigitta Kuster1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Zum Thema Grenze gibt es in der Tat bereits sehr viele Publikationen, interessanterweise widmen sich aber nur wenige davon einer visual studies-Perspektive oder befassen sich mit der Frage der Demarkation in filmphilosophischer Hinsicht. Ich halte es – insbesondere in diesen aktuellen Zeiten zunehmender Abschottung – für wichtig, Europa von der Grenze aus zu denken und damit dazu beizutragen, alternative Vorstellungen zur gesellschaftlichen Illusion eines europäischen Exzeptionalismus im Umgang mit globalen Dynamiken zu entwickeln.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?In meiner Schrift geht es weniger darum, zu reflektieren, wie die Grenze abgebildet, gefilmt oder dargestellt wird, sondern vielmehr darum, die Grenze selbst als einen Repräsentationsprozess in den Blick zu nehmen, an dem heterogene Akteure beteiligt sind. Dabei interessieren mich vor allem Genealogien der Mobilität, wie sie von auditiven und visuellen wie filmischen Migrationsarchiven hervorgebracht werden. Mit dem Begriff der ›Affektik‹ fasse ich hierbei die Übertragbarkeit migrantischer Erfahrung in ihrer Aktualität statt in ihrer Historizität. In filmischer Perspektive, d.h. in Diskussionen, die sich im Leitmedium des 20. Jh. immanent führen lassen, will die Schrift einen Beitrag zur Debatte um das Konzept der Autonomie der Migration liefern.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Die Grenze ist zu einem interdisziplinären Forschungsterrain geworden, das sich durch zwei dominante Herangehensweisen auszeichnet: Empirismus und Metaphorik. Die Zwischenräume dieser beiden Paradigmen werden eher selten ausgelotet. Hier setzt meine Schrift an, mit einer Suchbewegung, bei der Erfahrung und Repräsentation nicht dichotom gedacht werden und in deren erkenntnistheoretischem Zentrum das Moment des ›bordercorssing‹ steht.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Mit Sir Alfred Mehran, einem der Protagonisten des Buches.5. Ihr Buch in einem Satz:Dieses Buch handelt nicht von Filmen über Grenzen, noch geht es darum zu zeigen wie man zu einer besseren bzw. zutreffenderen Darstellung der Grenze kommt. Vielmehr handelt das Buch vom Filmen der Grenze im Sinne der Grenze des Filmens.
Biografie:

Brigitta Kuster (Dr. phil.), Künstlerin, Autorin und Cultural Researcher, ist Juniorprofessorin für kulturwissenschaftliche Filmforschung mit Schwerpunkt Gender an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Feldern von Video/Film und Visual Studies, zudem bei postkolonialer Theorie, Migrations- und Grenzstudien.

Titel: Grenze filmen

Reihe: Post_koloniale Medienwissenschaft

Autor*in: Kuster, Brigitta

Verlag: transcript Verlag

ISBN: 9783839439814

Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Kunst, Kultur & Medien, Medien

Dateigröße: 713 KB

Format: PDF

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Max. Ausleihdauer: 21 Tage