
Viele untote Körper
Über Zombies der Literatur und des Kinos
Autor*in: Schuck, Peter
Reihe: Edition Kulturwissenschaft
Jahr: 2018
Sprache: Deutsch
Umfang: 654 S.
Verfügbar
- Inhalt:
- O-Ton: »Zombies stellen Gewissheiten in Frage« – Peter Schuck im Interview bei L.I.S.A. Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung am 13.08.2019. 1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Im 21. Jahrhundert sind Zombies fast überall zugange und werfen als radikale Grenzfiguren dringliche Fragen auf, die unsere Vergangenheiten, Gegenwarten und Zukünfte betreffen.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Erschlossen werden Zombies auch gegen den Strich des jeweiligen Textes oder Films, sodass sich neue Korrespondenzen ergeben, deren Zusammenhang im Ineinander von Inkommensurablem besteht. Gegen die Ideen, dass Zombies eine Zwischenposition stabilisierten und damit als neues, nachmenschliches Kollektiv beansprucht werden könnten, vertreten die Lektüren und Erörterungen in diesem Buch die These, dass Zombies als Untote auch und gerade solche Zustände – und damit sich selbst – suspendieren.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?In den Kulturwissenschaften hat es in den letzten Jahren einen regelrechten Zombie-Boom gegeben. So ubiquitär Zombies im 21. Jahrhundert begegnen, so interdisziplinär erscheinen sie als Forschungsgegenstände. Man hat registriert, dass Zombies und ihre Medien Problemzusammenhänge wie Globalisierung, Migration und Posthumanismus (um nur einige zu nennen) nicht nur repräsentieren, sondern deren Funktionsweisen ebenso kenntlich machen wie die theoretischen Debatten um diese Zusammenhänge.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Mit Leuten, die auf unterschiedliche, auch künstlerische Arten und Weisen mit Zombies zu tun haben oder sich aus verschiedenen, auch privaten Motivationen heraus für sie interessieren.5. Ihr Buch in einem Satz:Zombies affirmieren (nicht) und negieren (nicht), was (nicht) war, (nicht) ist und (nicht) sein wird; selbst den Umstand (nicht), dass sie es (nicht) tun. Zombies haben es der Moderne angetan. In William Seabrooks Reisebericht The Magic Island (1929), im Kino George A. Romeros oder als Infizierte in Filmen und Serien jüngeren Datums konfrontieren sie mit der Aporie des Untodes. Die dadurch entstehenden Potenziale diskutiert Peter Schuck an Zusammenhängen, die mit Begriffen wie Haiti, Geste, Apokalypse, Infektion und Gemeinschaft verbunden sind. Der Fokus der Text- und Filmlektüren, etwa zu Passage of Darkness, Night of the Living Dead und 28 Days Later, liegt dabei auf den je unterschiedlichen medialen, diskursiven und politischen Bedingungen und Effekten des zombischen Untodes. Ihr Plädoyer gilt der Unlesbarkeit der Zombies und insofern einem politischen Begriff ihrer vielen untoten Körper.
Peter Schuck, geb. 1985, lehrt Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt. Seine Forschungs- und Lehrinteressen schließen ein: Figuren des Untoten, Literatur-, Kultur- und Medientheorie, Queer Studies, Theatertexte und ihre Schriftszenen sowie Lyrik des 20. Jahrhunderts.
Titelinformationen
Titel: Viele untote Körper
Reihe: Edition Kulturwissenschaft
Autor*in: Schuck, Peter
Verlag: transcript Verlag
ISBN: 9783839441985
Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Kunst, Kultur & Medien, Kulturwissenschaften
Dateigröße: 3 MB
Format: PDF
Max. Ausleihdauer: 21 Tage