
Peripherisierung und Stadt
Städtische Planungspolitiken gegen den Abstieg
Autor*in: Kühn, Manfred
Reihe: Urban Studies
Jahr: 2016
Sprache: Deutsch
Umfang: 200 S.
Verfügbar
- Inhalt:
- Nicht nur ländliche Räume, sondern auch Städte sind von Peripherisierung betroffen: Einwohner_innen wandern ab, innovationsschwache Unternehmen streichen Arbeitsplätze, Schulen und Bahnhöfe schließen, Kommunen geraten in Finanznot und die Presse ist von Negativschlagzeilen dominiert. Eine Abwärtsspirale aus Abwanderung, Abkopplung, Abhängigkeit und Stigmatisierung droht.Wie gehen lokale Planungspolitiken damit um und welche Auswege finden die Akteure?Mittels Raumtheorien zur Peripherisierung geht Manfred Kühn solchen Abstiegsprozessen von Städten nach und zeigt anhand von Fallstudien, dass Städte nicht durch eine geographische Abseitslage, sondern durch den Verlust von Macht an den Rand gedrängt werden. ... mit Manfred Kühn1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Während die meisten Metropolen und Großstädte boomen, sind viele Klein- und Mittelstädte von Abstiegsprozessen bedroht. Diese verlieren ihre frühere Bedeutung, weil junge Menschen abwandern, Unternehmen Arbeitsplätze abbauen, Geschäfte und Schulen schließen, Kommunen in Finanznot geraten und die Medien negativ berichten. Dadurch besteht die Gefahr einer Abwärtsspirale. Das Buch beschreibt in Fallstudien zu Detroit, Pirmasens, Eschwege und Sangerhausen welche Auswege die Planungspolitik aus den Prozessen der Peripherisierung findet.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Das Buch überträgt den Ansatz der Peripherisierung von ländlichen Räumen auf Städte. Es zeigt, dass Städte nicht durch eine geographische Randlage, sondern durch den Verlust von Macht an den Rand gedrängt werden. Im Unterschied zur bankrotten Autometropole Detroit, deren lokale Akteure durch die Zwangsverwaltung weitgehend ohnmächtig sind, können Klein- und Mittelstädte im deutschen Föderalismus Formen von Gegenmacht entwickeln und sich in den Landeshauptstädten Gehör verschaffen.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?In den aktuellen Debatten zur Reurbanisierung von Großstädten und zum demographischen Wandel in ländlichen Räumen wirft das Buch ein Licht auf kleinere Städte, die in der Raumplanung als Zentren gelten, aber als Verlierer des Strukturwandels weiter schrumpfen. Diese Schrumpfungsprozesse sind kein Schicksal, sondern auch das Ergebnis von Entscheidungen der Politik und Wirtschaft. Als wichtige Ansatzpunkte einer Entperipherisierung erweisen sich Bildung und Qualifizierung für die Planungspolitik von Städten.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Das Buch richtet sich in erster Linie an Forschende und Lehrende auf den Gebieten der Raumplanung, Stadt- und Regionalplanung, angewandten Geographie und lokalen Politikforschung. Da sich der Autor dem Motto ›theoria cum praxi‹ verpflichtet fühlt, sind die Studien auch für Vertreter der Praxis räumlicher Planung und Stadtpolitik lesenswert.5. Ihr Buch in einem Satz:Welche Auswege findet die Planungspolitik in kleineren Städten ausPeripherisierungsprozessen und der Abwärtsspirale aus Abwanderung, Abkopplung, Abhängigkeit und Stigmatisierung?
Manfred Kühn (Dr. rer. pol.) geb. 1960, ist Senior Researcher am Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner. Der Stadt- und Landschaftsplaner promovierte an der Universität Kassel und forscht langjährig zu Klein- und Mittelstädten sowie dem Umgang der Planungspolitik mit Schrumpfung und Peripherisierung. Er ist Mitglied der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL).
Titelinformationen
Titel: Peripherisierung und Stadt
Reihe: Urban Studies
Autor*in: Kühn, Manfred
Verlag: transcript Verlag
ISBN: 9783839434918
Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Politik, Nachschlagewerke
Dateigröße: 1 MB
Format: PDF
Max. Ausleihdauer: 14 Tage