Queere Männlichkeiten
Bilderwelten männlich-männlichen Begehrens und queerer Geschlechtlichkeit
Autor*in: Maniu, Nicholas
Reihe: Image
Jahr: 2023
Sprache: Deutsch
Umfang: 628 S.
Verfügbar
- Inhalt:
- 1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Das Feld der Queer- und Männlichkeitsstudien ist gerade in der deutschsprachigen Kunstgeschichte noch unterrepräsentiert. Oft als Nischenthema bezeichnet, ermöglicht die (kunst-)historische Betrachtung queerer Männlichkeitsinszenierungen eine kritische Außenperspektive auf den vorherrschenden Geschlechter- und Sexualitätsdiskurs und verhilft dazu, die Idee einer ›natürlichen‹ und ›ahistorischen‹ Männlichkeit zu dekonstruieren.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Dieses Buch soll als eine Erweiterung und Ergänzung zur bisherigen Forschungsliteratur verstanden werden. Es richtet den Fokus verstärkt auf die Wechselbeziehung zwischen einer queeren Bild- und Zeichensprache und den jeweils vorherrschenden Männlichkeitsvorstellungen. Es soll untersucht werden, wie sich vergangene Diskursivierungen von Geschlecht und Sexualität auf gegenwärtige Bilder von (queeren) Männlichkeiten auswirken.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Die hitzig geführte Gender-Debatte der letzten Jahre zeigt, dass die Gender-Theorie oftmals noch missverstanden wird. Die Analyse von Geschlechtervorstellungen ist essenziell für den gesellschaftlichen Fortschritt. Insbesondere eine kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeitsbildern erscheint mir angesichts eines teilweise regressiven gesellschaftlichen Klimas von großer Bedeutung zu sein.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Gerne würde ich mein Buch einerseits mit Kritiker*innen der Queer- und Gender-Theorie besprechen, da ich glaube, dass ein nüchterner Blick auf die Vergangenheit beweist, dass es so etwas wie eine ›natürliche‹ und ›unveränderliche‹ Geschlechtlichkeit nicht gibt. Andererseits wäre ein Austausch mit der Rechtswissenschaftlerin und Begründerin der Intersektionalitätstheorie Kimberlé Crenshaw und dem Historiker David Halperin ein großer Traum. Beide waren wichtige Ideengeber*innen für mich.5. Ihr Buch in einem Satz:Die Ver-Queerung von Männlichkeit ist eine Notwendigkeit. Die zeitgenössische Ikonographie queeren männlichen Begehrens ist das Produkt einer Schichtung und Sedimentierung vergangener Konzeptionen von Geschlecht und Sexualität. Nicholas Maniu analysiert ebendiese wechselhafte Diskursgeschichte von tradierter und devianter Männlichkeit sowie (Homo-)Sexualität. Ausgehend von der Gedankenfigur des Palimpsests legt er die zwischen Oppression und Emanzipation oszillierende Diskursivierung queerer Männlichkeit dar: Von der Päderastie über die Sodomie bis hin zur Pathologisierung verfolgen die Geister der Vergangenheit den homosexuellen Mann bis heute und prägen unweigerlich seine Bilder.
Nicholas Maniu, geb. 1985, ist Kunsthistoriker und arbeitet im Lenbachhaus München sowie im Forum Queeres Archiv München. Er promovierte bei Prof. Dr. Christine Tauber an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Forschungsschwerpunkte sind Queer Studies, Ikonographie/Ikonologie sowie Visual Culture Studies.
Titelinformationen
Titel: Queere Männlichkeiten
Reihe: Image
Autor*in: Maniu, Nicholas
Verlag: transcript Verlag
ISBN: 9783839467381
Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Kunst, Kultur & Medien, Kunstwissenschaft
Dateigröße: 32 MB
Format: PDF
Max. Ausleihdauer: 21 Tage