
Lyrische Gesellschaft
Die romantische Seite der Soziologie
Autor*in: Grummt, Daniel
Reihe: Sozialtheorie
Jahr: 2021
Sprache: Deutsch
Umfang: 270 S.
Verfügbar
- Inhalt:
- 1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Weil dem Lyrischen bzw. der Lyrik ganz allgemein kaum eine soziologische Aufmerksamkeit bislang zuteilgeworden ist. Was angesichts der Vielzahl an – auch im Buch erwähnten – lyrischen Phänomenen in der Gegenwartsgesellschaft, wie etwa Verse an Hauswänden, Poetry Slams oder eigens angelegten Lyrikwanderwegen, wirklich verwunderlich ist. Daher der Fokus auf Gedichte und der Vorschlag, mit diesen in der Soziologie, speziell im Kontext der qualitativen Sozialforschung, methodisch zu arbeiten.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Einerseits öffnet es den Blick, die Soziologie und ihre Fachtradition nicht nur von der Aufklärung aus zu betrachten und zu begreifen, sondern dies ebenso von den theoretischen Annahmen und Überlegungen der Romantikerinnen und Romantiker aus zu tun. Wodurch eben, wie es im Titel pointiert heißt, eine ›romantische Soziologie‹ entfaltet wird. Andererseits erfolgt durch die soziologische Hinwendung zur Lyrik zugleich aber auch eine Erweiterung des bestehenden sozialwissenschaftlichen Methodenkanons.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Das Werk schließt an verschiedene Forschungsstränge an, von denen lediglich zwei kurz benannt seien. Im Zentrum steht ganz klar die Literatursoziologie, weil lyrische Texte und Mitteilungen als eine Quelle für soziologische Analysen begriffen werden. Anschlussfähig zeigt sich das Arbeiten mit Gedichten jedoch auch im Hinblick auf eine Soziologie der Emotionen, weil Poeme sich besonders dafür eignen, Affekte, Gefühle sowie Stimmungen festzuhalten und nach außen zu vermitteln.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Fachintern wäre es recht spannend, das Buch mit Sina Farzin, Christine Magerski oder Stefan Selke zu diskutieren. Außerhalb des akademischen Feldes wäre zudem die Meinung von Durs Grünbein interessant - wie generell die Sicht von Lyrikerinnen und Lyrikern. Eingeladen ist aber prinzipiell jede und jeder – ganz im Sinne einer öffentlichen (Gesellschafts-)Wissenschaft –, sich mit seinen bzw. ihren Gedanken und Ideen an der Diskussion um die ›lyrische Gesellschaft‹ zu beteiligen.5. Ihr Buch in einem Satz:Nichts weniger als (hoffentlich) ein soziologisches sowie romantisch-poetisches Gesamtkunstwerk! Lyrik ist ein alltägliches Phänomen in der gegenwärtigen Gesellschaft, das von Abzählreimen und Balladen bis zu Versen an Hauswänden reicht. Daniel Grummt arbeitet anhand dieser Beobachtung gezielt mit lyrischen Texten im Kontext von soziologischen Fragestellungen. Ziel ist es, das methodische Instrumentarium der sozialwissenschaftlichen Praxis sinnvoll zu erweitern und zu ergänzen. Eingebettet sind diese Überlegungen vor allem in eine soziologische Forschungstradition, die ihren Ausgangspunkt bei den Ideen und Schriften der Romantiker*innen nimmt.
Daniel Grummt (Dipl.-Soz.), geb. 1984, promovierte am von der DFG geförderten Graduiertenkolleg »Modell Romantik«.
Titelinformationen
Titel: Lyrische Gesellschaft
Reihe: Sozialtheorie
Autor*in: Grummt, Daniel
Verlag: transcript Verlag
ISBN: 9783839460276
Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Gesellschaft, Sozialwissenschaft
Dateigröße: 1 MB
Format: PDF
Max. Ausleihdauer: 21 Tage